Inhalationstherapie

Inhalieren ist das Einatmen von Wirkstoffen. Eine Inhalation wird meistens vom Arzt verordnet und zur Behandlung von Atemwegserkrankungen angewendet. Der Arzt wählt die für den Patienten geeignete Inhalationstherapie, abhängig u.a. von der Erkrankung, der Lungenfunktion und dem Alter aus.

Doch, richtig inhalieren will gelernt sein. In diesem Artikel versuchen wir Ihnen einen kleinen Überblick der unterschiedlichen « Inhalationssystemen » näher zu bringen und auf wichtige Anwendungstechniken hinzuweisen.

Die Wasserdampfinhalation

Diese altbewährte Methode ist auch heutzutage noch ein beliebtes Hausmittel. Hierzu füllt man heißes Wasser in eine Schüssel und gibt Inhalationszusätze wie ätherische Öle oder Heilkräuter hinzu. Anschließend beugt man sich, mit dem Gesicht über die Schüssel und breitet ein Handtuch über den Kopf aus. So kann der aufsteigende Dampf nicht entweichen. Über lange und tiefe Atemzüge (während zirka 15Minuten) gelangen die Wirkstoffe in die Atemwege. Diese Methode eignet sich bei Erkrankungen der oberen Atemwege.

Achtung: Für Asthmapatienten und Kinder unter 2Jahren ist eine Dampfinhalation mit ätherischen Ölen nicht geeignet.

Inhalieren mit Salz

Auch eine Inhalation mit Salz gilt als beliebtes Hausmittel und kann die Selbstreinigungsfunktionen der Atemwege unterstützen. Hierzu sollte man jedoch ein Inhalationsgeräte (Vernebler) verwenden. Fertige Lösungen sind in der Apotheke erhältlich.

Möchte man seine eigene Kochsalzlösung herstellen, muss darauf geachtet werden, dass nur unbehandeltes Kochsalz (z.B. kein Jodsalz) verwendet wird. Hierfür löst man 9gr Kochsalz in 1L heißes Wasser auf und lässt es abkühlen. In einer sauberen Flasche ist die Lösung 2Tage haltbar.

Die Inhalation mit einem elektrischen Inhaliergerät / Vernebler

Ein Vernebler (Inhalationsgerät) zerstäubt den Wirkstoff. Aus einer flüssigen Lösung wird ein inhalierbarer Dampf (winzige Tröpfchen/Aerosole). Im Gegensatz zu der Dampfinhalation erzeugt ein Vernebler Aerosole die bis in die unteren Atemwege gelangen.

Die Inhalation erfolgt langsam bei ruhiger Atmung über etwa 10-15Min.

Vernebler werden in verschiedenen technischen Ausführungen angeboten (Druckluft/Kompressor; Ultraschall;…). Ultraschallgeräte werden zwar wegen ihrer leisen Funktion immer beliebter, aber mit einem Ultraschall-Inhaliergerät können nicht alle Wirkstoffe verwendet werden (zB.: Budesonid). Ein Druckluftgerät hingegen ist für alle Inhalationslösungen geeignet.

Achtung: ätherische Öle (wie zB.: Eukalyptusessenz) oder kampferhaltige Inhalationsmittel dürfen nicht mit einem Vernebler inhaliert werden.

Richtig inhalieren

  • Das Gerät mit dem Zubehör anschließen
  • Die Inhalationslösung, wie vorgeschrieben, frisch zubereiten und in den Vernebler geben. (geöffnete Ampullen nicht länger als 24St. offen lagern)
  • Sich in eine aufrechte Position setzen
  • Maske aufsetzen (darauf achten, dass die Maske richtig sitzt)
  • Gerät anschalten und zirka 10-15Min. inhalieren (ruhig ein- und ausatmen)
  • Gerät ausschalten und das Zubehör (Maske, Vernebler) mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen. Nicht abkochen!

Für viele Patienten ist das Inhalieren ein fester Bestandteil im Alltag. Zur Behandlung kommen auch oft Inhalatoren zum Einsatz. Im Volksmund werden sie meist als « Pümpchen » oder « Asthmaspray » bezeichnet. Hier unterscheidet man in Dosieraerosol oder Pulverinhalator.

Der Dosieraerosol

Ein Dosieraerosol ist ein mit Treibgas betriebenes System. Durch Druck wird ein Sprühstoß ausgelöst und die Einatmung sollte gleichzeitig erfolgen. Demzufolge sollte der Patient eine gute Koordination aufweisen.

Richtig inhalieren

  • Vor Gebrauch schütteln (damit die richtige Wirkstoffmenge eingeatmet wird)
  • Den Spray aufrecht halten. Mundstück nach unten.
  • Die Schutzkappe vom Mundstück nehmen
  • Aufrechte Haltung einnehmen und den Kopf leicht in den Nacken legen
  • Tief ausatmen
  • Das Mundstück zwischen die Zähne nehmen und mit den Lippen umschließen
  • Beim Auslösen des Sprühstoßes langsam und tief einatmen
  • Die Luft anschließend etwa 10Sek anhalten und dann langsam durch die Nase ausatmen.
  • Schutzkappe wieder auf das Mundstück setzen
  • Regelmäßig mit einem feuchten Tuch das Mundstück reinigen

Können Patienten, wie z.B. Kinder, das Zusammenspiel (Druck+Einatmen) nicht gut koordinieren, wird meistens eine Inhalationshilfe verschrieben. Ein Spacer.

Das Mundstück des Aerosols (Sprays) wird auf den Spacer gesetzt und der Wirkstoff wird nach dem Sprühstoß in eine Inhalationskammer freigegeben, wo er über eine am anderen Ende befindliche Maske eingeatmet werden kann. Der Spacer sollte nach der Verwendung mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt und gut getrocknet werden.

Der Pulverinhalator

Anders als zum Dosieraerosol sind Pulverinhalatoren atemzuggesteuert (durch Ansaugen). Der Wirkstoff liegt als Pulver vor und wird, abhängig vom Präparat, langam oder schnell eigeatmet. Damit die gewünschte Dosis aufgenommen werden kann, ist ein Pulverinhalator nur für Patienten geeignet die tief und kräftig atmen können.

Richtig inhalieren

  • Aufrechte Haltung einnehmen
  • Inhalator gebrauchsfertig machen
  • Tief ausatmen
  • Mundstück zwischen die Zähne nehmen und mit den Lippen umschließen
  • Je nach Präparat schnell/langsam und vor allem kräftig einatmen
  • Nicht in das Gerät atmen. Das Pulver könnte sich sonst verkleben
  • Die Luft anschließend etwa 10Sek. anhalten und langsam durch die Nase ausatmen.
  • Gerät schließen
  • Regelmäßig mit einem trockenen Tuch reinigen

Nach der Inhalation sollte man den Mund mit Wasser spülen und ein paar Schlucke trinken um eine Infektion im Mundraum vorzubeugen.

Dosieraerosole sowie Pulverinhalatoren vor Feuchtigkeit, Hitze und Frost schützen.

Das Angebot von Inhalationsmöglichkeiten ist groß. Da verliert man schnell den Überblick oder vergisst die Handhabung des Gerätes. In der APP « myPuff » kann man schnell und einfach alle wichtigen Informationen zu den verschiedenen Inhalatoren finden.